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Drohnen im Luftraum: Zwischen Faszination, Risiko und Gesetz

In den letzten Tagen machten Schlagzeilen die Runde: Drohnen verletzen Lufträume, Flughäfen werden gestört, kritische Infrastruktur bedroht. Die Bevölkerung fragt sich: Spionage? Krieg? Panik? In dieser Ausgabe werfen wir einen nüchternen Blick auf die Fakten.

Warum diese Meldungen ernst genommen werden müssen

Luftraumverletzungen sind kein Kavaliersdelikt. Wer eine Drohne in Sperrzonen steuert oder Flughäfen stört, riskiert hohe Strafen bis zu 50.000 Euro oder sogar Freiheitsstrafen, denn gefährliche Eingriffe in den Luftverkehr können Millionenkosten verursachen und Menschenleben gefährden.

Wir verkaufen selbst Drohnen, sowohl für den privaten als auch kommerziellen Einsatz, und schulen unsere Kunden umfassend. Dennoch sehen wir, dass immer wieder Drohnen illegal unterwegs sind – sei es aus Unwissenheit oder mutwillig.

Aktuelle Vorfälle: Dänemark, Lettland, München

Die ersten Meldungen kamen aus Dänemark und Lettland – Drohnen störten den Flugverkehr. In Deutschland folgte Kiel, und am 2. Oktober der Flughafen München während des Oktoberfests. Flüge wurden umgeleitet, Passagiere verzögert.

Doch handelt es sich dabei wirklich um Spionage oder einen Schritt Richtung Krieg? Wahrscheinlicher sind zivile Drohnen, die von Einzelpersonen illegal eingesetzt wurden, oft ohne Führerschein, Registrierung oder Kenntnis der Flugverbotszonen.

Der gesetzliche Rahmen: Drohnenverordnung und EASA

Die Regulierung von Drohnen kam spät. Lange Zeit konnte jeder Drohnen kaufen und fliegen. Seit der Einführung der EASA-Richtlinien gibt es europaweit einheitliche Regeln:

  • Flughöhe max. 120 Meter ohne Ausnahmegenehmigung
  • Registrierungspflicht für Betreiber
  • Haftpflichtversicherung für Schäden gegenüber Dritten
  • Führerscheine je nach Drohnengröße:
    • Bis 250 g: kein Führerschein, nur Registrierung
    • Bis 25 kg: Kompetenznachweis A1/A3
    • Innerhalb von Städten: A2 oder höher, Genehmigungen erforderlich
  • Drohnenklassifizierung nach Gewicht, Lautstärke und Softwareeigenschaften

Trotz dieser Regeln: Lücken bleiben. Drohnen können technisch überall starten, und viele Piloten ignorieren die Vorgaben.

Warum Flughäfen noch nicht vollständig geschützt sind

Derzeit existiert kein digitaler „Zaun“, der Drohnen am Starten in Sperrzonen hindert. Auch die Remote ID, die Drohnen ihre Identität senden lässt, wird nicht immer genutzt oder kann umgangen werden. Die Folge: Flughäfen und kritische Infrastruktur bleiben anfällig.

Strafen und Verantwortung

Wer sich nicht an die Regeln hält, riskiert hohe Strafen und sogar Gefängnis. Dabei reicht schon eine kleine Drohne, um Turbinen oder Flugzeuge zu gefährden – vergleichbar mit einem Vogelschlag, nur potenziell viel schlimmer.

Lösungsansätze

  1. Digitale Drohnenabwehr an Flughäfen und kritischer Infrastruktur
  2. Zertifizierte Händler: Verkauf nur an registrierte, geschulte Piloten
  3. Pflichtschulungen auch für leichte Drohnen wie die DJI Mini
  4. Strengere Gesetze und bessere Durchsetzung

Fazit

Drohnen sind ein fantastisches Werkzeug – für Fotografie, Inspektionen, Rettungseinsätze oder Forschung. Aber ohne Schulung, Registrierung und Sicherheitsmaßnahmen können sie schnell zu einem Risiko werden.

Deutschland arbeitet an Lösungen, doch noch gibt es Lücken. Wichtig ist: Informieren, registrieren, haften und respektvoll fliegen. Nur so bleibt die Drohnenwelt spannend und sicher.